Causa Kliemann: Wenn Wahrheit mit Wahrnehmung verwechselt wird
Gibt es so etwas wie Wahrheit oder ist alles nur Wahrnehmung, die uns als Wahrheit erscheint oder verkauft wird? Angesichts der Debatte um Fynn Kliemann sind das genau die Fragen, die sich die zwei PR-Profis Jannis Johannmeier und Sonny Müller von der Agentur The Trailblazers im MEEDIA-Debattenbeitrag stellen.
Was ist Wahrheit? Eine große Frage, mit der sich bereits die großen Philosophen und Denker auseinandergesetzt haben. (Keine Angst, wir zählen uns nicht dazu). Sigmund Freud meinte: “Es gibt ebensowenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol.” Etwas eher formulierte Galileo Galilei: “Zwei Wahrheiten können sich nie widersprechen.” Und noch sehr viel eher meinte Aristoteles, dass Wahrheit erreicht sei, wenn möglichst viele Leute mit einer Meinung oder Annahme übereinstimmen. Damit haben wir den Zustand der absoluten Wahrheit zwar noch nicht erreicht, aber wir sind der Entstehung schon etwas näher gekommen. Gerade die letzte Definition passt perfekt in unsere Zeit, in der es nur genügend Menschen geben muss, die an eine “Wahrheit” glauben, um sie wahr werden zu lassen, Stichwort flache Erde, QAnon, Reptiloide, Chemtrails und die große Corona-Verschwörung. (Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden, wenn genügend daran glauben, muss ja was dran sein…)
Wir fragen uns also: Was ist wahr? Was ist echt? Was wir aber eigentlich wissen wollen: Was ist verbindlich? Woran kann ich mich orientieren? Auf was kann ich mich verlassen? Und vor allem: An was MÖCHTE ich glauben? Gerade in einer Welt, die immer komplexer, verflochtener, globalisierter wird. Diese Verflechtungen, diese Schnelllebigkeit und Komplexität bekommt nun auch der Freigeist Fynn Kliemann zu spüren. Nach den Enthüllungen von Jan Böhmermann und dem “ZDF Magazin Royale” fragt sich unsere Bubble: Wer ist dieser Fynn Kliemann „wirklich“?