Warum die neue RTL-Führungsstruktur der Marke "Stern" schaden kann
RTL-Co-Chef Stephan Schäfer mauert den „Stern“ in eine verschachtelte „Community of Interest“-Führungsstruktur ein, um die ehemalige G+J-Marke bei dem Kölner Sender zu integrieren. Damit droht der Wochentitel im riesigen RTL-Getriebe unterzugehen, findet MEEDIA-Redakteur Gregory Lipinski.
Was für ein Eiertanz! Wochenlang hüllt sich RTL-Co-Chef Stephan Schäfer in Schweigen, ob Gregor Peter Schmitz nun der neue Chefredakteur des „Stern“ wird. Dabei war bereits mit seinem Wechsel im April zu RTL klar, dass der frühere Chefredakteur der "Augsburger Allgemeinen" das Ruder bei dem Gruner + Jahr-Verlagsflaggschiff übernimmt. Zu glücklos hatten Florian Gless und Anna-Beeke Gretemeier das Blatt in den vergangenen vier Jahren geführt. Die Gemeinschaftsredaktion in Berlin sowie eine neue Führungsstruktur mit 30 Leitungsfunktionen halfen nicht, um den Absatzrückgang des gedruckten Wochentitels zu stoppen. Zudem erschwerte die Übernahme von Gruner +Jahr durch RTL Anfang des Jahres den beiden Journalisten, das Magazin in ruhiges Fahrwasser zu steuern. Frustriert dürfte Gless deshalb hingeworfen haben. Und ob Gretemeier nach ihrer Elternzeit wieder als Chefredakteurin zurückkehrt, ist stark zu bezweifeln.