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Bei einer Sitzung des Rundfunkrats der Deutschen Welle macht der Auslandssender Ende vergangener Woche noch einmal deutlich, dass Mitglieder der Farsi-Redaktion bereits seit Jahren unter großem Druck durch das iranische Regime stehen. So würden sie selbst, aber auch Familienmitglieder bei der Ein- oder Ausreise immer wieder verhört. Einige Journalistinnen und Journalisten reisten deshalb schon länger nicht mehr in das Land.

"Die Drohungen der Regierung sind unmissverständlich", heißt es in einer [Mitteilung der Deutschen Welle](https://corporate.dw.com/de/deutsche-welle-rundfunkrat-protestiert-gegen-vorgehen-iranischer-beh%C3%B6rden/a-63911471 "https://corporate.dw.com/de/deutsche-welle-rundfunkrat-protestiert-gegen-vorgehen-iranischer-beh%C3%B6rden/a-63911471"). "Falls die kritische Berichterstattung anhalte, könne man für das Wohlergehen der im Iran befindlichen Verwandten der DW-Mitarbeitenden keine Garantie übernehmen." Agenten des Regimes sollen sogar Druck auf Menschen im Iran ausgeübt haben, die dem Instagram-Account eines DW-Mitarbeiters folgen. In Telefonaten und Verhören seien die Personen aufgefordert worden, dem Account zu entfolgen, um "Konsequenzen für sich und Angehörige" zu vermeiden. In diesen Gesprächen sei der DW-Mitarbeiter als "Staatsfeind" bezeichnet worden, worauf im Iran die Todesstrafe steht.

"Wir protestieren gegen diese Behandlung von Journalisten", sagt Karl Jüsten, Vorsitzender des DW-Rundfunkrats. "Diese unverhohlene Bedrohung und die Einschüchterungsversuche als Reaktion auf die Berichterstattung über die friedlichen Proteste verurteilen wir auf das Schärfste."

##### DJV fordert Einbestellung des Botschafters

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Zusammenhang mit den zunehmenden Bedrohungen der Farsi-Redaktion auf, den iranischen Botschafter einzubestellen.

"Die Familien von Journalisten werden für kritische Berichterstattung in Geiselhaft genommen", sagt der Bundesvorsitzende Frank Überall laut einer [Mitteilung](https://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/news-iranischen-botschafter-einbestellen "https://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/news-iranischen-botschafter-einbestellen"). "Das ist übelste Erpressung." Der DJV hatte die Bundesregierung bereits nach Bekanntwerden der iranischen Sanktionsliste ([MEEDIA berichtete](/article/deutsche-welle-landet-auf-iranischer-sanktionsliste-a8864e880554e78aeda6151ededf3db5)) zum Handeln aufgefordert. "Was muss noch passieren, damit das Außenministerium dem Mullah-Regime endlich die rote Karte zeigt?", fragt Überall.

*th*

Iranisches Regime bedroht Farsi-Redaktion der Deutschen Welle