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Die Gruppe verzeichnete nach vorläufigen Zahlen im dritten Quartal 2022 einen Konzernumsatz von rund 921 Millionen Euro (Vorjahr: 1.055 Millionen), ein bereinigtes EBITDA von rund 118 Millionen Euro (Vorjahr: 162 Millionen) und einen bereinigten Konzernüberschuss von rund 43 Millonen Euro (Vorjahr: 58 Millionen).

Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte, zu denen auch der Verkauf der Red Arrow Studios im Juli gehört ([MEEDIA berichtete](/article/prosiebensat1-verkauft-us-produktionsgeschaeft-1f4bad6a5d142cbfb180234db90f4b6c "/article/prosiebensat1-verkauft-us-produktionsgeschaeft-1f4bad6a5d142cbfb180234db90f4b6c")), sinkt der Konzernumsatz im dritten Quartal um rund neun Prozent. In den ersten neun Monaten kommt ProSiebenSat.1 auf 2.930 Millionen Umsatz, im Vorjahreszeitraum waren es noch 3.041 Millionen - ein Minus von rund zwei Prozent.

##### Entertainment-Werbeerlöse und Commerce-Segment schwach

ProSiebenSat.1 führt vor allem die Entkonsolidierungseffekte sowie "eine anhaltend hohe Inflation und eine zunehmende Konsumzurückhaltung", von der besonders das Unterhaltungssegment betroffen sei, als Gründe an. Die Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region sanken demnach um rund 10 Prozent auf 430 Millionen Euro (Vorjahr: 479 Millionen). Ebenso unter den wirtschaftlichen Umständen zu leiden habe das Segment Commerce & Ventures, in dem P7S1 mit NuCom Group aktiv ist - hier gab es einen organischen Umsatzrückgang von 8 Prozent.

##### Prognose: Umsatzrückgang im Gesamtjahr bei rund 9 Prozent

Auch für das "traditionell wichtigste Quartal des Jahres" erwartet ProSiebenSat.1 wirtschaftlich herausfordernde Monate. Der Konzern prognostiziert nun für das Gesamtjahr einen Umsatz von rund 4,15 Milliarden Euro (bisherige Prognose: 4,375 Milliarden) und ein bereinigtes EBITDA von rund 650 Millionen Euro (bisher: 780 Millionen). Die Prognose berücksichtige auch erwartete negative Konsolidierungseffekte aus der vollständigen Übernahme der Streaming-Plattform Joyn ([MEEDIA berichtete](/article/p7s1-uebernimmt-joyn-komplett-b7ed1e7ac7248e8b69522836e7e85d23 "/article/p7s1-uebernimmt-joyn-komplett-b7ed1e7ac7248e8b69522836e7e85d23")) sowie "positive Effekte aus Kostenmaßnahmen". Für die Werbeerlöse im Gesamtjahr prognostiziert der Konzern einen Rückgang um rund 160 Millionen Euro oder rund 7 Prozent zum Vorjahreswert (2.233 Millionen).

"Die anhaltenden Inflations- und Energiepreissorgen belasten das Konsumverhalten in der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz", sagt Finanzvorstand Ralf Peter Gierig. "Als frühzyklisches Unternehmen ist ProSiebenSat.1 davon unmittelbar betroffen, was sich vor dem Hintergrund der aktuell hohen Unsicherheiten in einem deutlich vorsichtigeren Buchungsverhalten unserer Werbekunden als erwartet niederschlägt". Der Konzern arbeite daran, die "Synergien zwischen unseren Geschäftsbereichen weiter zu heben". Mittel- bis langfristig soll der Umsatz nach wie vor um durchschnittlich 4 bis 5 Prozent pro Jahr wachsen.

*th*

ProSiebenSat.1 senkt überraschend erneut die Jahresprognose