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Wie das Rechercheteam des RBB am gestrigen Dienstag berichtete, entspricht das auf ARD-Seiten veröffentlichte Gehalt der abberufenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger in Höhe von 303.000 Euro nicht dem vollen Gehalt. Auch Bonuszahlungen sind nicht enthalten. Ein komplexes System von Boni führt dazu, dass die tatsächlichen Einkünfte von Intendantin und Direktoren deutlich höher als die bisher bekannten Gehaltssummen sind. Von dem System profitieren auch weitere Führungskräfte im mittleren Management. Schlesinger führte dieses System 2018 selbst ein.

Mehrere Führungskräfte des RBB hatten zuletzt bestritten, dass es sich um ein Bonussystem handelt. Darunter auch der derzeit geschäftsführende Intendant Hagen Brandstäter, der am Dienstag im brandenburgischen Landtag ein Bonus-System dementierte. Es handele sich vielmehr um außertarifliche Arbeitsverträge - 27 davon werden demnach variabel vergütet samt Zielvereinbarungen. Auch Kosteneinsparungen im Programm spielten dabei eine Rolle.

"Business Insider" berichtete nun, dass es in der Vergangenheit insgesamt einen sechsstelligen Prämienbetrag jährlich für Intendantin und die Direktoren des Senders gegeben haben soll. Ein RBB-Sprecher teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu mit: "Mit Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen der Generalstaatsanwaltschaft geben wir derzeit keine Auskunft zu Details der Amtsführung von Patricia Schlesinger, das schließt die Frage der variablen Gehaltsanteile ein."

##### Fristlose Kündigung möglich

Nach der Abberufung von Patricia Schlesinger als RBB-Intendantin arbeitet der Verwaltungsrat jetzt an der Vertragsauflösung. Die amtierende Verwaltungsratschefin Dorette König sagte im Landtag: "Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir auch eine fristlose Kündigung nicht ausschließen." Zuvor war über eine Abfindung für Schlesinger spekuliert worden, weil sie in einem Schreiben an die RBB-Gremien ihren Anwalt ins Spiel gebracht hatte. König sagte auch: Man werde alles dafür tun, dass für den RBB die Möglichkeiten bestehen blieben, "Ansprüche gegen Frau Schlesinger geltend zu machen".

Sie selbst habe das Gehalt Schlesingers von 303 000 Euro nach einer Erhöhung um 16 Prozent nicht als kritisch eingestuft, sagte König. Das könne man unterschiedlich sehen im Nachhinein. Sie verwies auch darauf, dass das letzte Gehalt, das Schlesingers Vorgängerin Dagmar Reim bezogen habe, bei 280 000 Euro gelegen habe.

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[Fall Schlesinger: "Ein Schuss vor den Bug für alle Intendantinnen und Intendanten"](/article/fall-schlesinger-ein-schuss-vor-den-bug-fuer-alle-intendantinnen-und-intendanten-6ff44ac9c314bb0be59b54d48e50838f)

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Am heutigen Mittwoch trifft sich der Rundfunkrat des ARD-Senders Westdeutscher Rundfunk (WDR) erstmals, seitdem Intendant Tom Buhrow nach Schlesingers Rücktritt den ARD-Vorsitz übernommen hat. Auch die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD liegt jetzt wieder beim WDR.

RBB-Spitze schweigt über tatsächliches Gehalt von Ex-Intendantin Schlesinger