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Die "[SZ](https://www.sueddeutsche.de/medien/br-verschwendung-reinhard-scolik-ilse-aigner-abfindung-1.5648680?reduced=true)" (€) berichtete von der "seltsamen" Trennung des Senders von Programmdirektor Reinhard Scolik. Ende Oktober 2021 wurde bekannt, dass sich Scolik zum Jahresende vorzeitig von der ARD verabschieden würde - und zwar "im gegenseitigen Einvernehmen". Scolik hatte erst zum 1. März 2021 seine zweite Amtszeit begonnen, die bis zum Antritt seines Ruhestandes Ende September 2024 dauern sollte. Im Februar 2021 wurde Katja Wildermuth neue Intendantin der ARD und kam selbst aus der Position der Programmdirektorin Kultur des MDR. Die "SZ" spekulierte über einen möglichen Zusammenhang der vorzeitigen Verabschiedung von Scolik. Zu der Trennung sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte ein Sprecher auf Anfrage der "SZ" mit. Die Vereinbarung sei aber vom zuständigen Verwaltungsrat des BR nach Prüfung genehmigt worden.

##### Ex-Intendant Wilhelm beantragte Scoliks Verlängerung

Wildermuths Vorgänger Ulrich Wilhelm hatte im Juli 2020 beim Rundfunkrat eine Verlängerung des Vertrags beantragt. Auf "SZ"-Anfrage erklärte Wilhelm, er habe seinen Rückzug als Intendant erst kurz vor der Rundfunkratssitzung am 16. Juli 2020, bei der über Scoliks Verlängerung abgestimmt werden sollte, bekannt gegeben. Genauer gesagt, hatte Wilhelm seinen Entschluss am 10. Juli öffentlich gemacht. Bei der Sitzung sei dann debattiert worden, ob unter diesen Umständen überhaupt über Scolik entschieden werden sollte. Wilhelm wollte für seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin im BR ein "arbeitsfähiges Haus" übergeben - nicht eine unbesetzte Stelle der Programmdirektion Kultur. Laut Wilhelm habe der Rundfunkrat in einer Abstimmung zur Geschäftsordnung per Mehrheitsbeschluss entschieden, die Entscheidung über Scoliks Vertragsverlängerung am selbigen Tag zu fällen. Der Verlängerung bis 2024 stimmte das Gremium schließlich zu. Eine solche Verlängerung sei Wilhelm zufolge nicht unüblich.

##### Gab es eine Abfindung für Scolik?

Dennoch bleiben offene Fragen. Die "SZ" schlüsselt auf: Wenn man die vom BR ausgewiesenen durchschnittlichen Direktorengehälter im Sender von 20.800 Euro monatlich zugrunde liegt, hätte Scolik von da an bis Vertragsende noch Anspruch auf ein Einkommen von 686.400 Euro gehabt. Das entspricht mehr als zwei Jahresgehältern der Intendantin Wildermuth. Ob Scolik eine Abfindung in ähnlich hohem Bereich erhalten hat - darüber wird geschwiegen. Auf "SZ"-Anfrage sagte die oberste BR-Kontrolleurin Ilse Aigner: Von einer Verschwendung von Gebührengeld "würde ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen: Schließlich muss sich der BR an ausgehandelte Verträge halten. Diese Vertragsauflösung ist arbeitsrechtlich korrekt." Trotz Verschwiegenheitsklausel meint Aigner, sie könne sich vorstellen, "künftig - im Sinne von öffentlicher Transparenz - im Einzelfall durchaus anders zu verfahren". Denn eine Trennung nach Vertragsverlängerung sei nicht gerade üblich und sie sei darüber auch nicht sehr glücklich.

*ll*

Seltsame Trennung von Programmdirektor beim BR