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Feierabend

**Wie lange brauchen Sie vom Büro nach Hause?** 

Null Minuten. My home is my office, außer an den Tagen, an denen ich auf Bühnen stehe. Aber die meiste Arbeit erledige ich dort, wo ich auch schlafe, esse und Familie ist. Ich finde es äußerst komfortabel und habe kein Bedürfnis nach Trennung. 

**Was tun Sie auf dem Heimweg?**
 
Gibt es dementsprechend auch nicht so richtig. Ich gehe aber viel spazieren oder Laufen. Oder habe Wege zu Bus und Bahn. Manchmal konzentriere ich mich einfach nur auf meine Umgebung. Was sehe ich? Worüber sprechen die Menschen? Was bewegt sie? Oft höre ich aber auch Dinge, Podcasts überwiegend - das macht mich glücklich, weil ich immer Podcasts höre, die Lösungen aufzeigen. 

**Was ist für Ihre Work-Life-Balance unersetzlich?**
 
Dass ich nicht zu lange „gezwungen bin“, nichts zu tun. Ich habe ein gutes Gespür dafür, wann mir alles zu viel wird. Aber das dauert. Dann höre ich auf. Ich fange aber auch megaschnell wieder an. Weil wir sehr schnell langweilig wird. 

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*Greenjanine nennt sich **Janine Steeger** gelegentlich selbst. Das hat einen ganz handfesten Grund: Bei LinkedIn ist sie TopVoice in Sachen Nachhaltigkeit. Die selbstständige Moderatorin und ehemalige CvD bei RTL war im Jahr 2018 Mitgründerin der Futurewoman. Beide Hauptthemen haben  ihren Ursprung in zwei Büchern, die sie geschrieben hat: "Warum Frauen die Welt retten werden" und "Going Green".*

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**Und für wen sind Sie unersetzlich?**
 
Ich hoffe, für niemanden. Natürlich wünschen wir uns alle, dass wir für jemanden unersetzlich sind. Zumindest beruflich habe ich immer wieder gemerkt: Bin ich nicht. Menschlich ist das hoffentlich noch mal anders. Für meinen Sohn wäre ich gerne unersetzlich. Auf der anderen Seite: Was für ein Alptraum, sollte mir etwas zustoßen? 

**Wann waren Sie das letzte Mal richtig spontan?**
 
Ich glaube, ich bin eine gute Mischung aus extrem gut organisiert und durchgeplant und gleichzeitig immer offen für Neues. Und als berufstätige Eltern ist man doch jeden Tag spontan. Ich reagiere ständig auf neue Situationen. Übrigens immer intuitiv. 

**Und was bremst Sie leider immer wieder aus?**
 
Wie viele Frauen habe auch ich nicht das beste Bild von mir selbst. Mein Zutrauen in meine Fähigkeiten raubt mir einiges an Freude an meinem Job. Das ist deshalb so absurd, weil das Feedback immer grandios ist. Es wäre schön, Energie sparend und einfach angenehm, wenn ich diese Bremse endlich loswerden würde. 

**Wohin träumen Sie sich in die Ferne?**
 
Mich stressen Fernreisen total. Deshalb träume ich mich nicht so weit weg. Ich liebe die Niederlande, wo wir auch regelmäßig Urlaub machen. Die gesamte Lebenseinstellung liegt mir. Mehr leben, mehr genießen, mehr ausprobieren und experimentieren. Das Gegenteil von unserer deutschen Gründlichkeit, die uns so oft bremst. Insgesamt wäre ich aber gerne häufiger im Globalen Süden, auch mit meinem Sohn, um zu verstehen, was es heißt, wenn die Klimakrise längst dein Leben bestimmt. 

**Haben Sie einen guten Film- oder Serien-Tipp für uns?**
 
Ich liebe Serien, ich könnte jetzt hier ein eigenes Archiv aufmachen. Geht natürlich nicht. „Borgen“ ist einer meiner absoluten Favoriten. Auch, weil Hauptdarstellerin Birgitte Nyborg ihren väterlichen Berater in brenzligen Situationen fragt: „Welche Möglichkeiten habe ich?“ Ich halte das für eine sehr kluge Herangehensweise im Chaos. Ich wende die selbst an. 

**Ihr Lieblingsbuch heißt …**

Ich möchte kein Einzelnes rausgreifen, mich aber als absoluten Krimi- und Thriller-Fan outen. Am meisten liebe ich Thriller, die sich gesellschaftsrelevanter Themen annehmen. Ich selbst kann leider überhaupt keine Romane schreiben. Wie toll, dass es Menschen gibt, die das so viel besser können. Um doch jemanden zu nennen: Melanie Raabe. 

**Ihr Lieblingsrestaurant heißt …**

Ich liebe gutes Essen, deshalb wechselt das immer. Aktuell das Nish-Nash in Köln. Israelisches Streetfood. 

**Fankurve oder Theatersaal?**

Auf jeden Fall Theatersaal.

**Von der Stange oder nach Maß?** 

Am liebsten nach Maß und für immer. Muss aber gestehen, dass das nicht meiner Lebensrealität entspricht. 

**Wofür geben Sie gerne Geld aus?**

Ich habe eine große Schwäche für gutes Design. Ich beobachte mich aber selbst dabei, wie das Thema „Gerechtigkeit“ mich triggert und ich inzwischen am liebsten Geld spende. 

**Und was gehört zu Ihren Guilty Pleasures?**

Ach ja, alles im normalen Bereich: Schokolade, Kuchen mit Sahne, Serien-Binge-Watching, lange Abende mit FreundInnen - alles Seelenbalsam

**Der Sinn des Lebens ist …**

auf dem Sterbebett von einem guten, erfüllten Leben sprechen zu können. Was das bedeutet, definieren alle selbst. 

**Und irgendwann werden Sie ganz sicher …**

in einem Holzhaus in den Niederlanden leben, reduziert auf des Wesentliche, beim Morgenkaffee mit Blick auf den Wald. Und später verreise ich dann als alte Frau zu Veranstaltungen, bei denen es um Zukunftsvisionen geht. Ich habe da keine aktive Rolle mehr. Ich will einfach nur zuhören und mit dem guten Gefühl von dieser Welt gehen, dass wir es geschafft haben, die Lebensgrundlage für nachfolgende Generationen zu erhalten. 

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