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Mathias Döpfner warnt in seinem Neujahrsschreiben an die BDZV-Mitglieder wieder einmal vor einer "Schieflage zu Lasten der privat finanzierten digitalen News-Angebote" mit Blick auf presseähniche Online-Angebote der ARD. Eigentlich habe man die Problematik gelöst geglaubt. Aber, so Döpfner, „vielleicht erreichen wir auch hier mit der neuen ARD-Vorsitzenden ein Verständnis, wie man das duale System in Deutschland langfristig stabilisieren kann“. Mit dem neuen Jahr hat die RBB-Intendantin Patricia Schlesinger den ARD-Vorsitz übernommen.

Noch eine weitere dritte Groß-Baustelle streift Döpfner: das Verhältnis zu den Plattformen. Er fordert eine „für sämtliche Gatekeeper geltende gesetzliche Verpflichtung, den Marktteilnehmern – und damit auch uns, den Zeitungen – fairen und diskriminierungsfreien Zugang zu ihren Diensten zu gewähren“. Der BDZV unterstütze gemeinsam mit den europäischen Verlegerorganisationen die Position des Europäischen Parlaments, den Digital Markets Act (DMA) in diesem Punkt nachzubessern. Dies sei wichtig, „damit der DMA nicht auf den letzten Metern zum Plattformschutzgesetz wird“, so Döpfner.

##### Hilfe bei der Zustellung

Von der neuen Bundesegierung wünscht sich Döpfner vor allem Hilfe bei der Finanzierung der Zustellungsstrukturen. Dies sei nicht nur wichtig für die Zeitungsunternehmen, sondern vor allem für die knapp zwölf Millionen Abonnenten, die sich täglich für eine gedruckte Zeitung entscheiden. „Zeitungen sind systemrelevant für unsere Demokratie“, so Döpfner. Nach ersten Gesprächen, die er hierzu mit Vertretern der neuen Regierung geführt hat, sei er "optimistischer denn je“. Unter der alten Regierung war eine geplante Presseförderung gescheitert.

Döpfner setzt mit seinem Neujahrsgruß die BDZV-Agenda für das neue Jahr. Gleichzeitig kann man seine Einlassungen auch als ein Werben in eigener Sache lesen. Dass der Springer-CEO für die Konzerntochter Upday einen Spezial-Deal mit Facebook zur Kuratierung von Inhalten des neuen News-Bereichs der Plattform ausgehandelt hatte, war vielen BDZV-Mitgliedern sauer aufgestoßen. Viel interne Kritik gab es an dem Präsidenten zudem, als im Zuge der Affäre um den entlassenen "Bild"-Chef Julian Reichelt eine private Nachricht Döpfners publik wurde, in der er deutsche Medien – außer "Bild" – als kollektiv obrigkeitshörig bezeichnet hatte. Döpfner hatte die Nachricht später als "satirisch" gemeint bezeichnet und sich dafür entschuldigt. In einer Sitzung sprach ihm das Präsidium des BDZV schließlich das Vertrauen aus ([MEEDIA berichtete](/article/bdzv-haelt-an-springer-chef-mathias-doepfner-als-praesidenten-fest-0ad496ea71a495231fca65ed714a7cfe)). Gerade die Forderung nach einer Zustellungsförderung, liegt vielen Verbandsmitgliedern sehr am Herzen.

*swi*

Der Wunschzettel von BDZV-Präsident Döpfner an die Regierung