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Laut [Business-Insider](https://www.businessinsider.de/wirtschaft/tom-buhrow-das-sind-seine-vier-moeglichen-nachfolger-als-wdr-chef/?purchase=true) werden WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau, Programmdirektorin Andrea Schafarczyk und die künftige Brüsseler Studioleiterin Tina Hassel gehandelt. Besonders hoch im Kurs steht offenbar Programmdirektor Jörg Schönenborn, der in der Redaktion großen Rückhalt genießt, heißt es. 

Der WDR will die Spekulationen nicht kommentieren. Offenbar haben sie sich auch noch nicht im ganzen Sender herumgesprochen, denn für viele waren die Gerüchte neu. Dabei haben die genannten Kandidaten interessante Lebensläufe, die sie für den Posten prädestinieren. 

Allen voran Katrin Vernau. Sie hat Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen studiert und bringt Beratungserfahrung als Projektleiterin bei Roland Berger Strategy Consultants mit. Vernau räumte nicht nur als Interims-Intendantin nach dem RBB-Skandal als Nachfolgerin von Patricia Schlesinger auf. Zuvor war sie Kanzlerin der Universität Ulm sowie Partnerin und Dekanin der Roland Berger School of Strategy and Economics. Mit diesen Erfahrungen könnte Vernau als Kandidatin zwei Dinge verbinden. Sie wäre jemand, der auch den modernisierenden, wirtschaftlichen Blick von außen hat und gleichzeitig das ursprüngliche Intendantenmodell ausfüllen kann.  

Jörg Schönenborn, Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung, ist ein echtes journalistisches WDR-Urgestein. Er kennt die größte ARD-Anstalt wie seine Westentasche und genießt dank seiner großen journalistischen Erfahrung hohe Anerkennung. Schönenborn studierte bis 1988 Journalistik und Politikwissenschaften in Dortmund und volontierte beim WDR. Er war bereits vor über 30 Jahren Hörfunkredakteur beim WDR und arbeitete ab 1992 als ARD-Nachrichtenkorrespondent in Nordrhein-Westfalen. Später leitete er die Redaktion Zeitgeschehen aktuell".  Ende des Jahrtausends moderierte er zudem die ARD-Wahlsendungen und den Deutschlandtrend. 2002 wurde Schönenborn Chefredakteur des WDR-Fernsehens, 2014 Fernsehdirektor des WDR. Ab 2019 erhält die gleiche Position einen neuen Namen: Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung. 

Ebenfalls im Rennen sind Andrea Schafarczyk und Tina Kassel. Schafarczyk volontierte 1996 bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und studierte in Dortmund Journalistik, Politikwissenschaft und Geschichte. Auch sie blickt auf eine langjährige journalistische Tätigkeit beim WDR zurück. Ab 2005 leitet sie die Musikredaktion von 1Live, 2009 übernimmt sie die Wortredaktion des Senders. Zehn Jahre später wechselte sie als Chefredakteurin zu Radio Bremen, wo sie für Fernsehen, Hörfunk und Online verantwortlich ist. 2020 wird sie Chefredakteurin Multimedia beim Hessischen Rundfunk. 2022 heißt es „zurück zu den Wurzeln“. Schafarczyk kehrt als Programmdirektorin für NRW, Wissen und Kultur zum WDR zurück. 

Ob Tina Hassel, die zum 1. Juni das ARD Studio Brüssel übernimmt, den Sprung zur WDR-Intendantin wagt, bleibt abzuwarten.  Immerhin hatte sie sich bereits als Kandidatin für die ZDF-Intendanz 2021 ins Gespräch gebracht, dann aber zurückgezogen, als ihr jemand zuvorkam, der das ZDF über viele Jahre in vielen Funktionen von innen heraus begleitet hat: Norbert Himmler. Tatsächlich aber blickt Hassel auf eine lange ARD-Karriere zurück. Da kommen zwei Dinge zusammen: Die Ambition auf den Intendantenposten und die WDR-/ARD-Erfahrung als Journalistin. Nach ihrem Magisterstudium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft arbeitete sie zunächst für verschiedene Hörfunk- und Fernsehsender in Deutschland und Frankreich. 1990 kam sie als Volontärin zum WDR und berichtete von 1994 bis 1999 als ARD-Korrespondentin aus Paris. Anschließend leitete sie von 2012 bis Mitte 2015 das ARD-Studio Washington und ab 2015 das Hauptstadtstudio Berlin. Zum 1. Juni 2024 soll sie die Leitung des ARD-Studios Brüssel übernehmen. 

Ende Juni wird in Köln neu gewählt. Bis dahin werden uns noch viele Spekulationen begleiten. Es bleibt spannend bis zum letzten Tag.  

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