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Medien

Kommentar: Der Kahlschlag bei RTL/Gruner ist ein Menetekel für die ganze Branche

Bis zu 700 Stellen will RTL-Chef Thomas Rabe am Gruner-Standort Hamburg abbauen. 300 weitere beim TV-Geschäft von RTL bis 2025. Print-Medienmarken, die nicht zum Kerngeschäft gehören werden verkauft oder eingestellt. Es ist zu befürchten, dass dies nicht die letzten schlechten Nachrichten sind, meint MEEDIA-Chefredakteur Stefan Winterbauer.

07.02.2023 10:22
Proteste gegen die Streichungen bei Gruner+Jahr
Proteste der Belegschaft am Gruner-Standort in Hamburg Foto: Gregory Lipinski

Der Schlag, den RTL- und Bertelsmann-CEO Thomas Rabe für das Publishing-Geschäft seines Hauses verkündet hat, ist nicht nur bitter für die betroffenen Mitarbeiter und den Medienstandort Hamburg. Er ist ein Menetekel für die ganze Medienbranche. Rabe glaubt offenkundig null an Print-Journalismus. Die jetzt angekündigten Investitionen sollen ausschließlich in den Ausbau des Digital-Geschäfts fließen. Dass selbst hochwertige und traditionsreiche Print-Titel wie "Geo Epoche" oder "Eltern" eingestampft werden, zeigt, wohin die Reise geht. Es geht Rabe nicht um Liebhaberei oder ein publizistisches Erbe. Was nicht genug zum Ertrag beiträgt oder in die Strategie passt, kommt weg.

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