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Medien

Kommentar: Thomas Rabes Zeit als Bertelsmann-Chef scheint abzulaufen

Die Strategie von Bertelsmann-Chef Thomas Rabe, mit Konkurrenten größere Unternehmensverbünde gegen die US-Techindustrie zu schmieden, ist krachend gescheitert. Ob die Eigentümerfamilie Mohn dauerhaft an ihm festhält, darf jetzt wohl bezweifelt werden. Mohn-Enkel Carsten Coesfeld könnte langfristig seine Rolle übernehmen.

Gregory Lipinski30.01.2023 10:21
Thomas Rabe
Bertelsmann-Chef Thomas Rabe Foto: Unternehmen

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hatte große Visionen. In der Buchsparte wollte er den Verlagsriesen Penguin Random House mit Simon & Schuster verheiraten, im Callcenter-Bereich sollte eine Fusion der Beteiligung Marjorel mit dem doppelt so großen Konkurrenten Sitel das Geschäft schlagkräftiger machen. Und auch im Fernsehgeschäft hatte Rabe ehrgeizige Pläne. In Frankreich wollte er den zur RTL Group zählenden Fernsehsender M6 mit dem Wettbewerber TF1 verschmelzen, um einen neuen nationalen Medienchampion zu schmieden. Und auch in den Niederlanden sollte eine Ehe der dortigen RTL-Tochter mit dem Medienunternehmen Talpa des Produzenten Jon de Mol das TV-Geschäft stärken. Doch wo man auch hinschaut - nichts von alledem hat geklappt. Jetzt stoppen auch die Kartellbehörden in den Niederlanden Rabes Fusionspläne.

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