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Vor einigen Monaten wurde [Alexandra Föderl-Schmid,](https://www.meedia.de/medien/sueddeutsche-zeitung-vermisste-sz-vize-chefin-alexandra-foederl-schmid-lebt-e4fff188fbd47e2d8123402d0058c57f) Vize-Chefin der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) vorgeworfen, sie hätte in ihren Artikeln systematisch von Fremdquellen abgeschrieben, ohne dies kenntlich zu machen. Jetzt entlastet eine unabhängige Expertenkommission um Ex-„Spiegel“-Chefredakteur Steffen Klusmann die Vize-Chefin.

Der Fall Föderl-Schmid sei „weit entfernt von einem Plagiatsskandal“, heißt es im Abschlussbericht der Kommission. „Wer Föderl-Schmid vorwirft, sie habe systematisch und in großem Umfang plagiiert, versteht nicht, wie tagesaktueller Journalismus funktioniert“, so die Experten. Dennoch habe Föderl-Schmid gegen journalistische Standards verstoßen, „weil sie in mehreren Fällen nicht kenntlich gemacht habe, dass sie Teile ihrer Texte, beispielsweise aus Wikipedia oder quasi-amtlichen Quellen, übernommen habe“, teilt die SZ mit.

Untersucht hatte die Kommission wegen auffälliger Übereinstimmungen mit anderen Quellen rund 260 der von Föderl-Schmid in der SZ veröffentlichten 1.100 Artikel. „Bei zwei Dritteln der 260 Texte beruhten diese Auffälligkeiten schlicht darauf, dass andere Medien Textpassagen Föderl-Schmids übernommen hatten. Das restliche Drittel enthielt in einem größeren Teil der Texte Passagen aus Nachrichtenagenturen und in einem kleineren Teil stellenweise die Übernahme von Fakten, Zahlen und
Zuordnungen, ohne die Quellen auszuweisen“, teilt die SZ mit.

Die Expertenkommission kam dabei zu dem Urteil: „Keine Hinweise fanden wir darauf, dass Föderl-Schmid methodisch die journalistische Leistung von anderen in einer Weise kopiert hätte, ohne die ihre eigenen Texte keine Gültigkeit gehabt hätten. Sie ließ es an Transparenz fehlen, hat aber nicht versucht, Übernahmen von Passagen aus anderen Publikationen zu verschleiern.“  Zu rund zwei Dutzend der Texte, die die Kommission als problematisch einstufte, hätten die Experten die Vize-Chefin selbst befragt. Dabei habe die Journalistin für viele Auffälligkeiten bei den Texten „eine überzeugende Erklärung“ geliefert, „andere hat sie bedauert“, heißt es in dem Gutachten.

Die „SZ“-Chefredakteure Wolfgang Krach und Judith Wittwer sehen Förderl-Schmid nach dem Urteil der Expertenkommission entlastet: „Der angebliche Plagiatsskandal ist keiner“, sagen sie. Dennoch handelt es sich laut Chefredaktion um Verstöße gegen die journalistischen Standards der "Süddeutschen Zeitung", „über die wir nicht hinwegsehen können. Wenn ganze Textpassagen, teilweise wörtlich, ohne Quellenangabe von Nachrichtenagenturen oder aus anderen Medien übernommen werden, ist das mit unserem Selbstverständnis als Autorenzeitung nicht vereinbar.“

Nach der Aufarbeitung der Vorwürfe sei jetzt geplant, dass Föderl-Schmid in die "SZ"-Redaktion zurückkehrt. „Wir freuen uns auf ihre Rückkehr“, so "SZ"-Chefredakteur Wolfgang Krach. „Über die Modalitäten befinden wir uns mit Alexandra Föderl-Schmid in vertraulichen Gesprächen, deren Abschluss wir nicht vorgreifen wollen und werden.“

Vize-Chefin Alexandra Föderl-Schmid soll in "SZ"-Redaktion zurückkehren