So kämpfen Faktenchecker gegen Desinformationen zum Ukraine-Krieg
Der Krieg in der Ukraine wird auch an der Informationsfront geführt: Verifizierungsteams in sämtlichen Redaktionen arbeiten unter Hochdruck. Welches die mächtigsten Tools für Faktenchecks sind, wie diese funktionieren und warum der Krieg eine besondere Herausforderung für die Verifizierung ist.
Knapp drei Wochen dauert der Krieg in der Ukraine mittlerweile schon an. Drei Wochen, in denen die Brutalität der von Wladimir Putin befohlenen Invasion zugenommen hat. Ein Dauerchaos, in dem es für viele Menschen in Kiew, Charkiw, Odessa und etlichen weiteren ukrainischen Städten nur eine Richtung gibt: Raus aus den Städten, Flucht aus der Heimat. Aufnahmen dieser Fluchtbewegungen, von fliegenden Bomben und zerstörten Wohnblocks, von verwundeten Soldaten zeigen das Leid, das dieser Krieg über das Land an der Ostgrenze der EU bringt. Oft sind es Handyvideos - verwackelt, verpixelt und ohne Einordnung manchmal schwierig zu verstehen oder gar zu überprüfen.
Der Krieg, das ist vielen mittlerweile klar, ist auch ein Informationskrieg, der über die sozialen Netzwerke geführt wird. Er stellt Nachrichtenredaktionen vor eine große Herausforderung. Verifizierung und Factchecking gewinnen durch die aktuelle Lage an Bedeutung. „Wir sehen seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine eine Zunahme an Desinformation zu diesem Thema“, sagt Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales bei ARD aktuell. Der Schwerpunkt der im Netz verbreiteten Fake News habe sich von Corona-Themen zum Ukraine-Krieg verlagert. Ähnliches berichten auch die Nachrichtenagentur AFP und der Rechercheverbund „Correctiv“. Die Nachfrage nach Berichterstattung ist gestiegen (MEEDIA berichtete), während es gleichzeitig viel mehr Informationen und Bilder gibt, die die Redaktionen prüfen und einordnen müssen.