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Vergangenes Jahr hatte Mathias Döpfner als Präsident des Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) einen schweren Stand. Monatelang wurde der Cheflobbyist in der Branche scharf dafür kritisiert, dass er den früheren „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt als den einzigen Journalisten bezeichnete, der „noch mutig gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. Zurecht empörten sich deshalb einige Verlagschefs, manche forderten gar seinen Rücktritt. Ende November stärkte dann jedoch das BDZV-Präsidium Döpfner den Rücken. Doch trotz der Ehrenrettung blieben viele Kritiker übrig, die zweifelten, ob er wirklich der richtige Mann für das Amt ist.

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BDZV-Präsident Mathias Döpfner kann jetzt seine Kritiker geschickt abschütteln, findet MEEDIA-Redakteur **Gregory Lipinski** – Illustration: Bertil Brahm

**Jetzt könnte er auch diese letzten Zweifler besänftigen.** Dabei nutzt er die akuten Probleme in der Zeitungszustellung, die er jetzt [in seinen Neujahrsgruß](/article/der-wunschzettel-von-bdzv-praesident-doepfner-an-die-regierung-67ad77e8ed942875be8b43f07727ef88) an die Verbandsmitglieder ansprach. Falls Döpfner mit dem Bund konkrete Finanzhilfen für die Zustellung aushandeln kann, wie er es angekündigt hat, wäre vielen BDZV-Mitgliedern geholfen. Denn die Zustellung ist für viele kleine und mittelständische Verlage die Achillesferse. Der seit Jahren steigende Mindestlohn führt dazu, dass sich der Vertrieb von gedruckte Zeitungen für sie immer weniger lohnt. Das bekommt sogar der Verlag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu spüren. Er verlegte im vergangenen Jahr den Verkauf der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") bundesweit auf den Samstag, da sich die Zustellung des Printprodukts am Sonntag nicht mehr rechnete. 

**Nun drohen sich die wirtschaftlichen Probleme noch zu verschärfen.** Die von neuen Bundesregierung beschlossenen Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro verteuert den Zustellung noch einmal erheblich. Daher ist es für die Zeitungshäuser überlebenswichtig, dass Döpfner hier mit dem Bund rasch eine Lösung aushandelt. Dabei sollte Döpfner darauf achten, dass der Vertrieb von Gedrucktem direkt pro ausgelieferten Exemplar gefördert wird. Dies würde auch den Absatz von Printprodukten in struktur-schwachen und ländlichen Regionen weiter sichern.

Denn gedruckte Zeitungen bleiben trotz der wachsenden Digitalisierung im Mediengeschäft weiterhin das wichtigste Standbein der Verlage. Das ist jedoch nicht alles. Döpfner muss es schaffen, dem Bund deutlich mehr Finanzhilfen als bisher herauszulocken. Die einst im Haushalt 2020 eingestellte Summe von 40 Millionen Euro wird nicht reichen, um die wachsenden Kostenprobleme in den Griff zu bekommen. Schafft es Döpfner bis zur nächsten Delegiertenversammlung des BDZV im Februar, mit dem Bund erste Eckpfeiler einer Zustellförderung festzuzurren, wäre das nicht nur ein Gewinn für die Branche, sondern auch für Döpfner persönlich. Er könnte hierdurch seine Position als BDZV-Präsident stärken.

Wie BDZV-Präsident Mathias Döpfner versucht, seine Kritiker zu besänftigen