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Wochenrückblick

Das Queer-Problem bei Axel Springer

Der RBB hält die Medienwelt in Atem. Schon der zweite namhafte "Bild"-Mitarbeiter geht, weil Springer mittlerweile angeblich zu queer ist. Und: Aufpassen beim Plakate-Schreiben. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer12.08.2022 12:08

In der Causa Schlesinger/RBB sind wir in dieser Woche beim Grundsätzlichen angekommen: dem Ruf nach der ganz großen ÖR-Reform. Zeitgleich treten die Mahner auf den Plan, die zu bedenken geben, man möge doch bitte den armen ÖR jetzt nicht ganz abschaffen wollen. Bzw.: Man möge nicht das "Kind mit dem Bade ausschütten", wie es Giovanni Di Lorenzo in der "Zeit" formuliert hat. Die Argumentation geht dabei stets ungefähr so: Ja, ja, es gibt Probleme. Aber im Prinzip ist es doch gut, dass wir die Öffis haben, weil die stützen ja unsere Demokratie. Aber wer will den ernsthaft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen? Die Radikalinskis von der AfD vielleicht, aber sonst? Manchmal habe ich den Eindruck, wenn man weitgehende ARD/ZDF-Reformen fordert, wird einem unterstellt, man wolle das ganze System weg haben. Aber selbst eine Zusammenlegung von ARD und ZDF (was weiß Gott Zukunftsmusik ist) wäre ja keine Abschaffung des ÖR. Und eine stärkere Beschränkung des ÖR-Programms auf Information und Kultur auch nicht.

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