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Wochenrückblick

Dieter Nuhr & Co. als "Nazischweine"? Wir sollten mal runterkommen

Die Satire-Parodie "Nuhr im Zweiten" vom "ZDF Magazin Royale" war nicht zum Lachen, aber das war noch das geringste Problem damit. Die "Taz" vergriff sich mit einer Nazi-Karikatur. Und um die Echtheit von Bildern zu prüfen, empfiehlt sich der Campino-Check. Die MEEDIA-Wochenrückblick-Kolumne.

Stefan Winterbauer31.03.2023 13:15
Winterbauers Woche

Ich gebe zu, dass mich die Sendung "Nuhr im Zweiten" von Jan Böhmermann und seinem Team am vergangenen Freitag ganz schön getriggert hat. Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" hat eine komplette Sendung lang das Satire-Format "Nuhr im Ersten" nachgespielt. Sebastian Rüger spielte Dieter Nuhr, Sophie Berger gab eine "Millie Probst", die an Lisa Eckhart angelehnt war. Es traten noch weitere Figuren auf, die an Comediens oder Kabarettisten angelehnt waren, die öfters bei Nuhr auftreten. Vor allem Rüger als Nuhr und Berger als Probst/Eckhart lieferten, was Gestik und Sprache betrifft, technisch hervorragende Imitationen ab. Meine Probleme habe ich mit den Inhalten. Die Figuren in "Nuhr im Zweiten" sonderten ausnahmslos platte Sprüche ab, die irgendwie reaktionär wirken sollten aber null komisch waren. Eine Überzeichnung des Original-Formats "Nuhr im Ersten" fand nicht statt. Böhmermann und seine Truppe bauten das Format des offenkundig ungeliebten Kollegen ganz humorlos so nach, wie es in ihrer Vorstellung existiert: Als unwitzige Parade von Stammtisch-Parolen. Insofern war es vermutlich durchaus gewollt, dass das alles "nicht witzig" war, das Original ist in dieser Lesart ja auch nicht lustig. Kann man machen, wenn der Hass auf die Kollegen halt gar so heftig brennt.

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