Condé Nast soll 2022 in Deutschland aus Verlustzone steuern
Europachefin Natalia Gamero del Castillo hofft, dass das Münchener Magazinhaus Condé Nast 2022 wieder schwarze Zahlen schreibt. Grund für die bessere Ertragslage ist der Umbau des Verlags, der enger mit dem US-Mutterkonzern verzahnt wurde.
Vor rund zwei Jahren übernahm Natalia Gamero del Castillo das Europageschäft von Condé Nast und löste die langjährige Deutschland-Chefin Jessica Peppel-Schulz ab. Kaum hatte del Castillo das Ruder übernommen, verpasste die Spanierin der deutschen Tochter einen harten Sanierungskurs.
Radikal kappte die ehrgeizige Geschäftsführerin die Personalkosten und baute 50 Stellen im Verlag ab, zu dem Titel wie „Vogue“, „Glamour“ oder „GQ“ zählen (MEEDIA berichtete). Betroffen vom Sparkurs waren vor allem die Redaktionen. Denn der amerikanische Mutterkonzern Advance Publications ordnete bei seinen europäischen Tochterfirmen einen strategischen Schwenk an. Künftig werden die Inhalte der Magazine global harmonisiert. Ob Cover oder Heftinhalte – viele Zeitschriften von Condé Nast ähneln sich deshalb seither in vielen Ländern in Aufmachung und Anmutung. Davon verspricht sich das renommierte Magazinhaus deutliche Kosteneinsparungen, um die Ertragslage auf den jeweiligen Zeitschriftenmärkten in Europa zu verbessern.