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Beobachter hatten erwartet, dass es heute auf der Delegiertenversammlung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zu einer großen AUssprache mit ´Präsident Mathias Döpfner kommt. Doch davon war keine Spur. Der Springer-Chef bleibt auch nach den jüngsten Enthüllungen der "FT" weiter im Amt. Wie MEEDIA aus Verlagskreisen erfuhr, wurde das heikle Thema völlig ausgeklammert.

Dabei wurde die Debatte, ob Döpfner der richtige Mann an der Spitze des BDZV ist, in der vergangenen Woche durch einen Bericht der "FT“ weiter angeheizt. Das Blatt berichtete, dass der Springer-Vorstand wohl früher über das Fehlverhalten des im Oktober geschassten "Bild"-Chefs Bescheid gewusst haben soll, als der Verlag bislang zugab. Über die Enthüllungen hatte sich vor allem die Funke Mediengruppe aufgeregt. Das Essener Verlagshaus forderte, dass sich der Verband personell neu ausrichtet. Sprich: Döpfner sollte sein Amt zur Verfügung stellen ([MEEDIA berichtete](/article/ist-mathias-doepfner-als-bdzv-praesident-noch-haltbar-c58a13381504686ab193aca9f70495aa)).

Jetzt haben die Delegierten beschlossen, die Modernisierung des Verbands weiter voranzutreiben. Hierzu soll eine Projektgruppe gebildet werden, die sich aus den Reihen der Mitglieder zusammensetzt. Eine erste beschlussfähige Vorlage erwartet der Verband offenbar auf seiner nächsten reguläre Delegiertenversammlung im September. Wie MEEDIA weiter aus Verlagskreisen erfuhr, ist aber wohl keine große Strukturreform geplant. So sind Überlegungen, die Landesverbände auf den Bundesverband zu verschmelzen, gescheitert. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hatte erst jüngst einen anderen Weg eingeschlagen und die Landesverbände mit dem Bundesverband fusioniert.

**Update, 15. Februar 2022**

Als Reaktion auf die Delegiertenversammlung überlegt die Funke Mediengruppe, dem BDZV den Rücken zu kehren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Kommt es dazu, wäre das finanziell ein schwerer Schlag für den Verband, da Funke einer der größten Beitragszahler ist.

Delegierte klammern Debatte um Neubesetzung der BDZV-Spitze aus