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Die Schreiben an die Abonnenten von „Spiegel“, „Manager Magazin“ sowie an den "Harvard Business Manager“ waren kurz und knapp. Darin hatte der Spiegel-Verlag die Abnehmer der Magazine darauf hingewiesen, dass manche Druckereien bei Gasmangel "aus technischen Gründen" nicht produzieren könnten. Dann bekämen die Abonnenten keine gedruckte Ausgabe ([MEEDIA berichtete](/article/spiegel-gruppe-bereitet-sich-auf-moeglichen-ausfall-von-print-ausgaben-vor-2bb0d11a16649d63ce0785da55d66426)). Der Verlag an der Ericusspitze bat deshalb die Abonnenten, ihnen ihre E-Mail-Adressen mitzuteilen, damit sie eine digitale Ausgabe des Magazins bekommen, sollte es gedruckt nicht erscheinen.

Auch andere Verlage bereiten sich auf das Szenario vor, dass Gas in Deutschland wegen des Kriegs in der Ukraine Mangelware wird. Dazu gehört die Mediengruppe Klambt, zu der Magazine wie „Für Sie“, „Bild Woche“ oder „Happy Way“ gehören. Ein Firmensprecher hierzu auf MEEDIA-Anfrage: „Stand heute befürchten wir das nicht, haben aber sowohl intern als auch mit unseren Druckpartnern Notfallpläne entwickelt“. Auch beim Berliner Medienhaus Axel Springer ist man auf den wenig wahrscheinlich Fall vorbereitet. „Einschränkungen bei unseren Printprodukten durch Umfangsreduzierungen oder in der Verfügbarkeit durch Auflagenreduzierungen sind aktuell nicht geplant. Natürlich bereiten wir uns im Rahmen des Möglichen aber auf alle Eventualitäten vor, auch im Interesse unserer Leserinnen und Leser und Werbepartner“, so ein Firmensprecher. Und fügt hinzu: "Die Einsparmöglichkeiten im Energie- und Rohstoffverbrauch sind überschaubar, werden aber konsequent ergriffen und regelmäßig überprüft. Im Fokus steht die Sicherstellung der Lieferketten und die Versorgung mit Presse gerade in kritischen Zeiten sicherzustellen. Dazu gehört für uns auch eine umfassende Ubiquität und Verfügbarkeit von Zeitungen und Zeitschriften an allen Vertriebsstellen.“

Vorbereitet hat sich auch der TV-Konzern RTL, zu dem Zeitschriften wie der "Stern" und "Brigitte" gehören: „Wir beschäftigen uns bereits seit einiger Zeit mit der angespannten Lage auf dem Energiemarkt und im Logistikbereich sowie mit globalen Lieferengpässen in der Rohstoffversorgung. Entsprechend haben wir Maßnahmen und Szenarien entwickelt, um die Produktion unserer Magazine sicherzustellen. So verwenden wir momentan beispielsweise zum Teil andere Papiersorten oder reduzieren Grammaturen. In Einzelfällen reduzieren wir Heftumfänge oder passen Formate an. Bei einer Reduzierung der Gaszufuhr sind wir durch Änderung der Abläufe weiterhin produktionsfähig – etwa, indem wir die Herstellung auf andere Druckereien verlagern. Sollte die Gasversorgung überall vollständig eingestellt werden, wäre eine Produktion in der jetzigen Form jedoch nicht mehr möglich. Für diesen Fall optimieren wir unter anderem digitale Zustellwege, um unseren Leserinnen und Lesern digitale Alternativen anbieten zu können.“ Auch die Funke Mediengruppe wappnet sich, falls der Worse Case eintritt: "Natürlich bereitet sich FUNKE bei den Zeitschriften und den Regionalmedien auf solche Szenarien vor und entwickelt Strategien, wie man ein Worst Case Szenario abwenden bzw. was man ihm entgegnen kann. Dazu gehört u.a., unseren Abonnentinnen und Abonnenten/Käufern und Käuferinnen Zugriff auf die digitalen Zeitschriften-Versionen zu geben.Bei den Regionalmedien führen wir unsere Kundinnen und Kunden sukzessive an die EPaper heran. Die Einführung des Markenabos im letzten Sommer (Zugriff auf alle Produkte einer Marke Print/Epaper/PLUS) hat die Grundlage für die Digitalisierung unserer Printbestände gegeben. Heute sind bereits 35 bis 40% (je nach Titel)...

Verlage bereiten sich mit Notfallplänen auf Papier-Engpässe vor