Kaufangebote für Mopo, Express & Co.: Großverlag will DuMont-Titel im Paket für 150 Millionen Euro erwerben
Von Hamburger Morgenpost, Berliner Zeitung bis Kölner Express - in den Verkauf der viel verzweigten Zeitungssparte der Kölner DuMont Gruppe kommt offenbar Bewegung. DuMont-CEO Christoph Bauer liegen angeblich unverbindliche Kaufangebote für alle Titel im Paket sowie für einzelne Zeitungen vor. Und auch bei der Hamburger Morgenpost gibt es Neuigkeiten: Maik Koltermann, stellvertretender Chefredakteur und Lokalchef, verlässt das Boulevardblatt Mitte des Jahres.
Christoph Bauer hat ein ehrgeiziges Ziel. Gerne will der Verlagschef der Kölner DuMont Gruppe das umfangreiche Zeitungsportfolio, das von Hamburger Morgenpost (Mopo) bis zur Berliner Zeitung reicht, im Paket loseisen. Nur falls ihm dies nicht gelingt, sollen die Zeitungen einzeln über den Tisch gehen.
Nun ist der ehemalige Bertelsmann-Manager offenbar seinem Ziel nähergerückt. So soll dem DuMont-Chef das Angebot eines deutschen Großverlags vorliegen, der sich für das gesamte Zeitungsgeschäft interessiert, heißt es in Unternehmens- und Branchenkreisen. Als Kaufpreis für die Zeitungssparte soll der kaufinteressierte Verlag rund 150 Millionen Euro aufgerufen haben. Fraglich ist allerdings, ob die DuMont-Eigentümer die Kaufsumme akzeptieren. Sie dürften sich wohl deutlich mehr erhoffen. Auch für einzelne Zeitungstitel soll Bauer bereits Angebote auf dem Tisch haben, heißt es. Dazu sollen auch branchenfremde Investoren zählen. DuMont prüft seit Monaten, sich aus der Zeitungssparte zurückzuziehen. Dazu hat der Verlag die Unternehmensberatung goetzpartner beauftragt. „Der Verkaufsprozess ist schon weiter vorangeschritten als viele denken“, so ein Brancheninsider.