SZ, Spiegel und Zeit trennen sich von Autor: Preisträger Dirk Gieselmann und sein gestörtes Verhältnis zur Wahrheit
Nachdem das Magazin der Süddeutschen Zeitung den freien Journalisten Dirk Gieselmann vor Veröffentlichung eines Textes dabei überführte, eine Protagonistin erfunden zu haben, hat auch die Zeit Fehler ausfindig gemacht, die gegen "Sorgfaltspflicht und die journalistischen Grundsätze" des Hauses verstoßen und zur Trennung vom Autor führen. Darüber hinaus legt MEEDIA einen weiteren Spiegel-Fall offen, in dem Gieselmann offenbar bewusst unsauber arbeitete – ein gestörtes Verhältnis des Autors zur Wahrheit wird offensichtlich.
Die Kommunikation der Redaktionen von Zeit und Zeit Online hat etwas Bemerkenswertes: Der am gestrigen (Rosen-)Montagnachmittag veröffentlichte Beitrag im Glashaus-Blog – dem Transparenz-Blog von Zeit Online – enthält Sprengkraft, die sich bis zum heutigen Dienstag allerdings kaum entfaltet hat: Zeit und Zeit Online geben darin die Trennung von einem freien Mitarbeiter bekannt.
Bei dem namentlich nicht genannten Journalisten handelt es sich um Dirk Gieselmann. Er ist der Autor, den das Süddeutsche Zeitung Magazin vor Abdruck einer Geschichte einer Lüge überführt hatte. MEEDIA machte den Fall vor rund zwei Wochen öffentlich. Gieselmann hatte nach Darstellung der Redaktion eine Protagonistin erfunden. Der Fall flog intern auf, als das Magazin vor Veröffentlichung begann, die Recherchen des Journalisten zu hinterfragen. Angefangen hatte es nach MEEDIA-Informationen damit, dass die Redaktion die Protagonistin gerne fotografiert hätte.