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Man hat es gar nicht so richtig gemerkt, aber inzwischen gibt es unter den Social Networks zwei Lager. Solche, die vor allem Personen in den Mittelpunkt stellen. Diesen Personen folgt man auf Twitter, YouTube, Facebook, Instagram oder Snapchat. Und solche, die vorrangig über Inhalte kommen, egal, wer sie produziert hat. TikTok und Pinterest setzen vorwiegend auf diesen Ansatz. Natürlich gibt es in anderen Plattformen auch „Entdecken“-Seiten oder man kann per Hashtag nach Themen suchen, aber Inspiration von unerwarteter Seite kommt dort eher selten vor.

Das führt zu einer interessanten Marktstruktur. Die (geringe) organische Reichweite auf Facebook und Instagram dient im Wesentlichen der Kundenbindung. Mit etwas Glück gelingt ein virales Ausbrechen aus der eigenen Blase, aber das ist schwer berechenbar. Pinterest und TikTok belohnen guten Content und sind somit besser geeignet, Neukunden zu aktivieren. Und sie schaffen mit ihren Themenschwerpunkten interessante Umfelder, in denen der Absender einer Werbung vergleichsweise sicher sein kann, User zu finden, die sich für sein Thema interessieren.

![Idea Ads](https://wp.meedia.de/wp-content/uploads/2022/06/IdeaAdPaidPartnership-Beauty-NOBG-en-US-1024x681.png)
*Klassischer Creator-Content, wie zum Beispiel Schmink-Tutorials werden mit den Idea Ads in ein standardisiertes Werbeformat gegossen - Foto: Pinterest*

Der Sweetspot bei allen Netzwerken sind die Creator. Sie haben eigene Reichweite, die die Marken gerne nutzen. Und sie sind in der Lage Inhalte zu erzeugen, die zu den jeweiligen Kanälen passen und die User anlocken. Pinterest hat nun zwei neue Werbeformate herausgebracht, die das mit der Targeting-Power eines Sozialen Netzwerks bündeln.

*   Die **Idea Ads** sind animierte Anzeigen, die aus der klassischen, statisches Bildanzeige bei Pinterest optisch herausstechen. Die Demo-Animationen, die Pinterest auf der Produktpräsentation in Cannes zeigte, sind eher subtil und wenig marktschreierisch. Es sind Pins mit etwas mehr Aufmerksamkeitswert. Tatsächlich will Pinterest in eigenen Studien ermittelt haben, dass die Markenerinnerung um 59 Prozent besser ist, als bei klassischen Pins.
*   Die für Marken spannendere Variante aber sind die **Idea Ads mit bezahlten Partnerschaften**. Das ist klassischer Creator-Content in einem kurzen Videoformat, bei dem der Sponsor mit angezeigt wird. Es ist eine Art Native Advertising für Schmink-Tutorials, Bastelanleitungen und Kochkurse. Die Idee ist nicht neu, wird aber in diesem Format standardisiert und kann von der Marke mit entsprechend Budget sichtbarer gemacht werden.
*   Und noch einen Schritt weiter geht das **„Tool für bezahlte Partnerschaften“.** Das kehrt den bisherigen Kreationsprozess um. Creator erstellen Content und können sich damit bei den Marken „bewerben“, über die sie im Video sprechen. Es ist eine Form des Tagging, das aber auch im Creative und nicht nur im Hashtag sichtbar wird. Insgesamt steigert sich die Markenbekanntheit um 38 Prozent und die Pin-Wahrnehmung um 37 Prozent, wenn Creator und Marken zusammenarbeiten, so die Pinterest-Analysten.

"Die Übergabe der kreativen Verantwortung an einen Pinterest-Creator ermöglichte eine authentische Umsetzung im Bereich Fitness, der nur von diesem Creator kommen konnte. Dadurch fühlten sich unsere Anzeigen neu, natürlich und ansprechend an," sagt Johanna Lugo, Marketing Assistant Manager bei Gatorade. Und Creator ist für Pinterest eigentlich jeder der 400 Millionen Menschen, die den Dienst jeden Monat nutzen.

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**Weiterlesen: Die Marktforscher von MScience haben herausgefunden, dass Pinterest ein erstaunlich wirkungsvoller Werbekanal ist**

[Print schlägt Bewegtbild in Sachen Marken-Verbundenheit](/article/print-schlaegt-bewegtbild-in-sachen-marken-verbundenheit-8837f8da8564b43b5686a312dbbd6985)

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Einen interessanten Nebeneffekt daraus beschreibt Jessica Travers, die für MAC Cosmetics das Marketing in Australien und Neuseeland verantwortet. Durch die große Auswahl potentieller Creator können sich Marken recht mühelos divers positionieren und unterschiedlichste Zielgruppen organisch ansprechen.

Die neuen Werbeformate sind ab sofort in Deutschland und 29 anderen Ländern verfügbar. Testpartner wie Gatorade, MAC Cosmetics und auch Coty in Kanada sowie 3M in den USA sollen teils signifikante Anstiege im Geschäftserfolg gesehen haben. Konkrete Zahlen nennt Pinterest nicht, aber man kann das ja mal selbst ausprobieren. Die Idee, Creator und Influencer direkt in Werbemittel zu integrieren ist wahrlich nicht weit hergeholt.

Pinterest startet neue Werbeformate von und mit Creatorn