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Es ist eine merkwürdige Gemengelage, wenn es um die Diskussionen um das Metaverse geht. Da versteigen sich Techkonzerne wie Hyundai dahin, dass sie Metamobility ausrufen und damit meinen, dass sich nur noch Avatare im Metaverse bewegen, die Menschen aber nicht mehr oder allerhöchstens ins eigene Auto, dann das wird laut Hyundai der Verschmelzungspunkt von virtueller und digitaler Welt, auch wenn es sich nicht bewegt.

Andere sehen das eher handfest und pragmatisch und sagen, dass es unterschiedliche Inseln im Metaverse längst gibt, und dass es eigentlich nur darum gehe, diese Inseln aus ihrer proprietären Isolation zu holen und miteinander zu verbinden.

##### **Das Metaverse ist schon da**

Ein solcher Pragmatiker ist Sebastian Thelen. Schon 2017 gründete er die Blockchain Solutions GmbH. Die dezentrale Krypto-Datenbank soll ja bekanntlich das universelle und fälschungssichere Register für alles im Metaverse sein.

![Sebastian Thelen](https://wp.meedia.de/wp-content/uploads/2022/01/thelen-1024x1024.jpg)
*„Unternehmen können im Metaverse Geld verdienen*“*, meint Sebastian Thelen der CEO und Gründer von 42Meta - Foto Sebastian Thelen*

Mit seinem US-Startup UZE Mobility behängt er ganz physisch LKW mit Bildschirmen und schließt diese an das programmatische Werbe-Ökosystem an. Das wiederum lässt sich mit dem Kernprodukt der in Düsseldorf ansässigen 42Ads, der 42 Adsuite, bestens bespielen.

Heute gibt Thelen seinen jüngsten Coup bekannt, und wenn man seiner Idee vom Metaverse folgt, ist sie konsequent. Aus der 42Ads GmbH wird das Startup 42Meta ausgegründet. Es soll Werbeflächen im Metaverse konzipieren, kategorisieren und programmatisch vermarkten. Dabei soll der Werbungtreibende wie auch bei anderen Formen des Programmatic Advertising die Werbeausspielung sehr präzise steuern können, je nach Zielgruppe, Ort und Zeit.

Das hört sich wie Advertising Science Fiction an, ist aber alles andere als weit hergeholt. Es stellt nämlich einen der logistischen Bausteine dar, die es benötigt, um die unterschiedlichen Digitalwelten zu verknüpfen. Schaut man sich an, wie viel Zeit junge Zielgruppen in Roblox und Minecraft verbringen oder wie sich die Grundstückspreise bei Upland und Decentralland entwickeln, dann folgt die Werbung nur den Eyeballs.

The Weeknd, Twenty One Pilots und Abba haben bereits virtuelle Konzerte in 3D-Welten abgehalten. Warner Music hat sich sogar Anteile an der Virtual Reality Plattform Wave gesichert, um im virtuellen Musikraum mitmischen zu können.

Warum sollten virtuelle Konzerthallen – wenn sie denn besucht werden – nicht auch Werbung zeigen? Und da die Werbung rein digital funktioniert, könnten sich die Advertiser aussuchen, ob sie die Werbung nur in den Regionen ausspielen, wo sie aktiv sind.

##### **Augmented Reality als Brückentechnik und Einstiegsdroge**

Aber Thelens Ansatz ist noch viel breiter. Neben rein virtuellen 3D-Welten, sieht er eben auch die Mischform Augmented Reality als spannende Werbewelt. Auf der CES in Las Vegas zeigte bereits eine Handvoll Unternehmen AR-Brillen, die kaum mehr von normalen Brillen zu unterscheiden sind. Der klobige Störfaktor, den VR-Brillen heute noch darstellen und der eine hohe Eintrittsbarriere für die alltägliche Nutzung von VR bedeutet, entfällt bei solchen AR-Headsets.

![Maverick AR](https://wp.meedia.de/wp-content/uploads/2022/01/maverick.jpg)
*Augmented Reality bildet das einfache Einfallstor für das Metaverse - Foto: Ford / @latinaexplorer*

 „Bereits jetzt verdichten sich die Gerüchte, dass Apple noch in diesem Jahr die erste Generation seiner AR-Brille vorstellt“, betont Sebastian Thelen. „In zwei bis drei Jahren wird jeder mit einer AR-Brille durch die Einkaufspassage gehen können. Und in dem Moment, wo er oder sie in ein Schaufenster blickt, wird automatisiert eine personalisierte Anzeige ausgespielt: ‚Hosen in deiner Größe verfügbar und jetzt 20 Prozent günstiger – schau doch mal rein’.“

Anfänglich werden sich sicher Unternehmen für diese Werbeform interessieren, die auch im Metaverse Produkte anbieten. Das gilt für eine stattfindende NFT-Auktion ebenso wie für eine neue Kollektion virtueller Sneakers oder eben ein virtuelles Konzert. In diesen Fällen kann eine Conversion von der Werbung zum Produkt sogar ganz ohne Medienbruch erfolgen.

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Lesen Sie auch: [Auf ein Bier im Metaverse, Einblicke in die digitale Arbeitswelt von morgen](/article/auf-ein-bier-im-metaverse-c4bbf759a1241f33ccbab903bebd13c9 "Auf ein Bier im Metaverse. Bei Axel Springer arbeitet man bereits virtuell.")

[![](https://wp.meedia.de/wp-content/uploads/2021/12/Second_Life_2340x1316_cr_Second_Life-1426x802.jpg)](/article/auf-ein-bier-im-metaverse-c4bbf759a1241f33ccbab903bebd13c9)

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Im nächsten Schritt folgen FMCG-Unternehmen und große Marken zum Beispiel aus der Automobilindustrie. So könnte Ford im Metaverse dafür werben, dass man sich den Augmented Reality Kampagne zum neuen Maverick genauer anschauen möge.

Und sollten die Kreativen einen schlechten Job machen, so richtet langweilige Werbung im Metaverse weitaus weniger Schaden an, als auf der Plakatwand in der Innenstadt. Man kann ja seinen Avatar zum Werbunggucken verdonnern.

Programmatische Werbung im Metaverse